Die Planeten Uranus und Pluto haben an sich unterschiedliche astrologischen Bedeutungen, aber auch Gemeinsamkeiten. Ich habe drei davon finden können und sie sollen Thema des folgenden Textes sein.
Eruption
Dem Planeten Uranus ist der urplötzliche, mächtige und befreiende Impuls zugeordnet - unter Umständen ohne jede Vorankündigung. Es kommt beispielsweise zu einem Wutausbruch, mit verzerrtem Gesicht, wilder Gestik und heftig reagierenden Muskeln. Diese Energie kann auch eine ganze Gesellschaft mitreißen. Wir Deutsche erlebten sie zuletzt als 68-er Revolution, mit provozierenden nackten Brüsten, die als Ausdruck neuer weiblicher Freiheit in Hörsälen zur Schau getragen wurden. Damals wurde der Planet Uranus von seinem Kollegen Pluto am Himmel begleitet. Die mächtige eruptive Energie - welche beide gemeinsam haben - wirkte also doppelt. Das Ergebnis dieser Revolution: Das Patriarchat als Instrument einseitiger Macht “wurde zerstört,” es landete auf dem Müllhaufen der deutschen Geschichte.
Uranus und Pluto sind schlecht verträglich für den Körper: zu plötzlich, zu mächtig, zu heftig: Ruckartig aufspringen, wilde Sachen träumen, schreien und Türen knallen. Das macht anfällig für Wirbelblockierungen, Zerrungen, Krämpfe. Der Körper mag es lieber, wenn die Dinge fließen. Eigentlich müssten wir in jeder freien Minute Tai Chi praktizieren um wieder ins Gleichgewicht zu kommen , nachdem solche Impulse uns gebeutelt haben :).
Absolutheitsanspruch der eigenen Sicht
Personen mit einem starken Uranus im Horoskop haben oft das Gefühl, der Masse überlegen zu sein. Dieses Gefühl leitet sich zunächst ab aus ihrer raschen Auffassungsgabe. Schon als Schüler wissen sie oft in Mathematik sehr schnell die Lösung, können sie aber (natürlich nicht so schnell) herleiten. Hinzu kommt: Uranische Menschen sind durch ihre Kritik am herrschenden System und ihren Widerspruchsgeist in der Regel besser informiert als der “Mitmensch aus der Herde.” Da ist die Verlockung groß sich “den Schlafschafen” weit überlegen zu fühlen und von oben auf sie herabzuschauen. Treiben wir diese Haltung noch weiter, ins Extrem: Die Fratze dieser Überlegenheit ist ein Absolutheitsanspruch der eigenen Meinung, wenn solch ein Mensch aufgehört hat - im ständigen Zweifel - nach der Wahrheit zu suchen. Er ist dann allen Ernstes überzeugt, die Wahrheit längst gefunden zu haben. Diese Starre nennt man dann Ideologie.
Bei Pluto-Menschen ist das ähnlich. Sie sind tief in die Materie eingedrungen, haben sich auch aus verpönten Quellen informiert und “die Wahrheit erkannt, jenseits der öffentlichen Narrativs.” Sie bewegen sich beispielsweise auf der Internet-Plattform telegram in Kanälen, die sich auf der Suche nach der “wahren Macht” Verschwörungstheorien widmen. Damit sind wir beim nächsten uranisch-plutonischen Thema, dem Sonderling:
Der Sonderling
Der uranische Sonderling ist ein Mensch, der im Winter Sommerhüte trägt und nachts arbeitet anstatt tagsüber. Für die Gesellschaft ist er in doppelter Hinsicht ein Quell der Unruhe: Er ist nicht ausrechenbar und in einer Besprechung oder Sitzung kann es passieren, dass er gegen alles was vorgetragen wird Einwände hat - auch unsinnige. Während der uranische Sonderling als “bunter Hund” auch zur Belustigung beiträgt sieht es mit Pluto anders aus.
Der plutonische Sonderling ist sehr ernst, beschäftigt sich mit Erdbeben, Ausgrabungen oder Röntgenbildern. Er hat autistische Tendenzen, lässt sich ebenfalls kaum einbinden, kommt mit teils seltsamen Verdächtigungen daher und hat seltsame Freunde.
Anmerkung: Die beschriebenen Eigenschaften sind zum besseren Erkennen teils satirisch überzeichnet. Die meisten Personen mit starkem Uranus oder Pluto kommen gesellschaftlich gut klar, teils weil sie sich ein großes Stück weit angepasst haben, teils weil sie erfolgreich sozialisiert wurden.
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