Samstag, 20. November 2021

Homöopathie - Prunus spinosa

Das kleine Mittel Prunus spinosa ist bei Dr. Boericke auf Seite 532 seines Werks <Homoeopathic Materia Medica and Repertory> verzeichnet. In diesem Blogartikel versuche ich mich an einem Kurzportrait dieser Arznei.

Foto: Wikipedia

Das Mittel hat einige heftige Symptome im Kopf, zum Beispiel “Explodierende Schmerzen im rechten Augapfel.”


Das Auge ist dem Zeichen Löwe zugeordnet. Der Löwe wird von der Sonne regiert. Astronomisch ist sie die Wärmequelle vieler Planeten. Ihr lebensspendendes Feuer hat jedoch als dunkle Seite etwas “Explosives.” (Das können wir spektakulär an den Koronaren Massenauswürfen sehen, wenn die Sonne aus ihren Flecken heraus speit, was so ausschaut als würde sie explodieren.)


Der explodierende Schmerz bei Prunus entsteht, wenn die Betroffenen ihr Feuer der Liebe und der Herzlichkeit, welches sie in sich tragen, nicht in ihrer Gänze akzeptieren, sondern die dunkle Seite verdrängen, zum Beispiel Wut. (Prunus spinosa ist ein Rosengewächs und Rosen sind die Symbole der Liebe schlechthin, nicht nur durch ihren betörenden Duft.)


Ein weiterer Fokus des Mittels ist die Blase. Dr. Boericke schreibt:


“Muss lange pressen bis der Urin kommt. Dann strömt er bis vor zur Penisspitze (Glas penis), um zurück zu schlüpfen. Harter, knolliger Stuhl, mit Schmerzen im Enddarm.”


Unsere Körperflüssigkeiten sind Symbole für Gefühle. Das entspricht astrologisch dem Mond. Wenn wir den Urin nicht herausbekommen, dann bekommen wir unsere Gefühle nicht heraus.


Personen, die zu Rosengewächsen passen, haben starke Gefühle. Das kranke Mittelbild der Arzneien zeigt, dass sie mit der <Flut ihrer Gefühle> nicht klar kommen; sie wollen nicht von ihnen überwältigt werden. Legen wir eine Schippe drauf, damit es deutlicher wird: Harter Stuhl ist ein Symbol für eine sich selbst verordnete Hartherzigkeit. Die finden wir sehr schön im Zeichen Steinbock wieder.


Kommen wir zum Schluss. Dr. Boericke schreibt: “Gefühl als seien die Fingerspitzen gefroren.”


Fingerspitzen haben viele Nerven. Sie sind deshalb die Zonen der Begegnung schlechthin. Sind sie kalt, dann wollen wir - mehr oder weniger unbewusst - keinen engen Kontakt herstellen, ja wir befürchten sogar, dass wir infolge dieses Kontaktes arge Scherereien bekommen oder in ein Unglück stürzen.


Die homöopathische Gabe von Prunus spinosa hilft uns authentische, warmherzige Kontakte herzustellen, welche unsere Integrität und die des Gegenübers wahren. Das erscheint widersprüchlich. Wie dürfen wir uns das vorstellen? Als würde ein Hanseat uns siezen, aber auch mit dem Vornamen ansprechen. Das zeigt Distanz und gleichzeitig Vertrauen. (Das Umgekehrte finden wir im Mittelbild von Hyoscyamus, wenn die Kassiererin ins Ladengeschäft ruft: "Frau Müller, ich hab hier ein Problem, kannst Du mal kommen! :)

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