Viele Medien sprechen dieser Tage von Corona-Müdigkeit, doch ich sehe einen weiteren Zustand, der mir häufiger auffällt, nämlich das Gefühl langsam durchzudrehen. Nennen wir es “Corona-Wahnsinn.” Was können Betroffene tun, damit es ihnen besser geht?
Selbstkritik: Ist es Einsatz für eine gute Sache oder schon Selbstüberschätzung?
Ich weiß, es ist schwer den nebulösen Irrsinn mancher Maßnahmen hinzunehmen. Wer aber als Twitterer in Großbuchstaben die neuesten Gesetze kommentiert und Kotz-Emojis hinterherschickt, der könnte schnell von seiner Wut aufgefressen werden. Viele Kritiker der Maßnahmen sind, nach meiner Einschätzung, inzwischen nervlich angeschlagen.
“Ganz aussteigen will ich nicht. Wofür war dann der ganze Widerstand nütze?”
Das verstehe ich, mir geht es ähnlich. Die Lösung könnte sein, die gesellschaftspolitischen Entwicklungen weiterhin zu verfolgen, aber von jetzt ab nervenstarken Persönlichkeiten wie dem Journalisten Reitschuster, sowie Rechtsanwalt Fuellmich und weiteren Aktivisten den Einsatz zu überlassen, sich also selbst ein Stück weit herauszunehmen.
Der gesellschaftspolitische “Raum” ist nicht unser einziger
Wir Lebewesen existieren glücklicherweise in verschiedenen “Räumen,” unter anderem dem familiären und dem gesellschaftlichen, aber darüber hinaus können wir uns in die “Innere Muschel” zurückziehen, wo wir eigensinnig sein und uns unseren schönen Träumen hingeben dürfen. Wenn wir diese Freiheiten erkennen und nutzen, dann tritt die Ohnmacht gegenüber machtorientierten Politikern stärker in den Hintergrund, das heißt wir fühlen uns freier.
Corona-Kritiker zu sein ist anstrengend, weil jede angeordnete verschärfte Maßnahme stimmungsmäßig "herunterzieht." Dem könnte man entgegenwirken, indem man im Familien- und Freundeskreis möglichst oft eine positive Grundstimmung verbreitet und sich von positiven Tätigkeiten anstecken lässt. Gemeinsam Späße machen über ein Nicht-Corona-Thema hebt immer an. Die schlechte Stimmung des Tages-Tiefs schwindet ...
Abstand zum eigenen Drama gewinnen
Gelassenheit ist keine Gleichgültigkeit. Sie bedeutet auch nicht, zu verschwinden und in den Bergen Kühe zu hüten. Gelassenheit entsteht wenn wir unseren persönlichen Einsatz von der hyperemotionalen Ebene auf die rationale schieben. Gelassenheit kann nur entwickeln, wer seine Gegner verstanden hat. Die zentrale Frage ist:
Warum spult jemand die Medienpropaganda ab - ohne irgendetwas zu hinterfragen?
Ich will noch keine Antwort darauf versuchen. Jeder Wut-Rebell kann sie für sich selbst finden. Es ist außerdem überhaupt nicht gut sich fremdzuschämen oder am Schicksal von Menschen mit Impfbeschwerden tagelang mitzuheulen. Mitgefühl ist eine große Tugend, aber in schwierigen Zeit wie der unseren kann sie in der Fratze einer "Selbstzerfließung" gefährlich werden. Möglicherweise erkennen wir zu spät, dass wir der Macht einer Opferhaltung angeheim gefallen sind. Mit mehr Abgrenzung können wir nach und nach Abstand zum eigenen Drama gewinnen.
Es wäre schön wenn wir es durch tägliche Übung hinbekommen, dass wir jeden Tag etwas gelassener werden.
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